NABU Idstein feiert sein 60-jähriges Bestehen

Mit einem Festkommers beging der Naturschutzbund (NABU) Idstein am Sonntag, 16.11. 2014 in der Stadthalle Idstein sein 60. Jubiläum. In seiner Begrüßungsrede ging der Vorsitzende Horst Bender auf die Geschichte der Idsteiner Ortsgruppe ein. Es war damals die erste örtliche Verbandsgliederung des DBV auf unterster Ebene, dem damaligen Untertaunus- und heutigen Rheingau-Taunus-Kreis. Eine nostalgische Diaschau bot Gelegenheit an viele Ereignisse im Verlauf der 6 Jahrzehnte zu erinnern. So ist es z.B. erstmals in der Vereinsgeschichte gelungen, alle bisherigen Vereinsvorsitzenden im Bilde präsentieren zu können. „Es ist mir eine außerordentliche Ehre den Senior der Vereinsgeschichte begrüßen zu dürfen, ein NABU-Mitglied, das die längste Mitgliedschaft von uns allen aufzuweisen hat, das - man kann es kaum glauben - sogar bei der Gründungsversammlung noch mit dabei war und somit der letzte Zeitzeuge dieses Ereignisses ist, dessen Name im Idsteiner Land immer einen guten Klang hatte und noch hat, unser Gründungs- und Ehrenmitglied Karlheinz Bernhard“ so Horst Bender in seinem Rückblick.

Bürgermeister Herfurth, der sich spontan bereit erklärt, die Schirmherrschaft über die Jubiläumsfeier zu übernehmen, musste sich wegen Verpflichtungen aus Anlass des Volkstrauertages vom 1. Stadtrat, Herrn  Felix Hartmann, vertreten lassen.

Jubiläumsgrüße überbrachten der Vertreter des Landrates, Kreisbeigeordneter und Welterbedezernent Heinz Juhnke, die stellvertretende Vorsitzende des NABU-Landesverbandes, Frau Stefanie Stüber, der Vorsitzende des NABU-Kreisverbandes Jürgen Reimann, Vertreter benachbarter NABU-Ortsgruppen, für den BUND Idstein Frau Dr. Lichtblau-Honermann und Karl Horn für den Imkerverein Idsteiner Land.

In seiner Festrede ging Horst Bender auf die Geschichte des NABU Idstein und dessen vielgestaltigen Aktivitäten im Verlaufe der vergangenen 60 Jahre ein.

Die nachhaltigste Erinnerung aber galt dem Mann, der vor 60 Jahren Ortsgruppe damals noch als BfV, Bund für Vogelschutz gründete, Herrn Paul-Emanuel Ganse. Herr Ganse kann als großes Vorbild für ehrenamtliches Engagement gelten. Als Leiter des Forstamtes Idstein avancierte er über den Forstmeister bis zum Forstdirektor i.R. Neben dieser beruflichen Qualifikation waren seine Ehrenämter bezeichnend für sein umweltbewusstes Denken und Handeln. Länger als eine menschliche Generation war er Mitglied im Bundes- und Landesvorstand, Gruppenleiter des damaligen Reg.Bez. Wiesbaden, Kreisvertrauensmann für Vogelschutz und Verbandsvertreter. Vor diesem Hintergrund war die Gründung einer Ortsgruppe an seinem Wohn- und Dienstort ein Akt der Selbstverständlichkeit. Sein Motto zum Gründungsaufruf vom 17. März 1954 folgte dem Leitspruch des damaligen Leiters der Frankfurter Vogelschutzwarte Sebastian Pfeifer: „Vögel schützen heißt Menschen nützen“. Heute heißt es: „Gemeinsam für Mensch und Natur“.

Aus dem BfV wurde später der DBV, Deutscher Bund für Vogelschutz und schließlich im Jahre 1992 der NABU. Das neue Kürzel steht für Naturschutz, Artenschutz, Biotopschutz, Umweltschutz. Der Verband ist heute mit bundesweit über 500000 Mitgliedern der stärkste Umweltverband Deutschlands.

Abgerundet wurde die Jubiläumsfeier durch den Vortrag von Bernd Petri aus Büttelborn. Er ging in seiner Ton- und Bilderschau „Die Musik der Vögel – vom Hören und Staunen“ eingehend auf die Geschichte der Aufzeichnung und das Erkennen von Vogelstimmen ein. In einem beeindruckenden Vortrag, beginnend mit Tonaufzeichnungen mittels Edison-Walze bis hin zu den modernen Aufzeichnungsgeräten der Gegenwart faszinierte Petri die Gäste der Veranstaltung mit einmaligen historischen Aufzeichnungen.

Im Rahmen der Jubiläumsfeier wurden geehrt von Horst Bender (4. v. l.) und Stefanie Stüber (1. v. r.): Hans-Joachim Becker, Helmut Götz, Diethild Bender, Helmut Neuroth, Ingrid Lang, Günter Lang, Horst Püchner, Es fehlen Andrea und Karlheinz Bernhardt.

Foto: Stefan Gärth